Vorteile

Spaying dogs

Warum wird in Namibia ein kostenloser Kastrationsservice benötigt?

Namibia ist ein Entwicklungsland mit riesiger Gesamtfläche und hat mit nur 2,5 Millionen Einwohnern eine der niedrigsten Bevölkerungsdichten weltweit und leider eine sehr hohe Arbeitslosenquote.

Die Tatsache, dass nur 30 % der Bevölkerung direkten Zugang zur tierärztlichen Versorgung haben, verbunden mit großen Entfernungen zwischen den Städten, begrenzten Möglichkeiten für öffentliche Verkehrsmittel und geringem oder keinem Einkommen, bedeutet oft, dass Hunde, Katzen und andere Tiere ihr ganzes Leben ohne jegliche tierärztliche Versorgung verbringen.

Eine direkte Folge davon ist das unkontrollierte Vermehren von Hunden und Katzen, die im ländlichen Namibia, was als Ergebnis eine stetig wachsende Streunerpopulationen hervorbringt.

Streunende und hungrige Tiere sind oft unerwünscht, problematisch und birgen Risiken für die Gesundheit von Mensch und Tier. Ausserdem sind sie eine Gefahr für Namibia's Wildtiere, da die heimatlosen Hunde und Katzen häufig gezwungen sind, Wildtiere (unter anderem kleinere Antilopen und Vögel) zu jagen, um Futter zu finden. Die WHO hat schon vor vielen Jahren bewiesen, dass das Massentöten von Hunden und Katzen bei Erwachsenen und insbesondere auch bei Kindern Stress verursacht und ein traumatisches Erlebnis ist, welches gewalttätiges Verhalten auslösen kann. Dies gilt es zu verhindern. Die Sterilisation und die daraus resultierende nachhaltige und humane Reduzierung der Populationen streunender Hunde und Katzen wird letztendlich nicht nur dazu führen, dass weniger Hunde und Katzen obdachlos werden, sondern auch zu mehr Sicherheit für alle in den armen Gemeinden.

Was hofft Have-a-Heart Namibia zu erreichen?  

Have-a-Heart Namibia zielt darauf ab, so vielen Hunden und Katzen aus Familien ohne und mit niedrigem Einkommen in (abgelegenen) Städten und Siedlungen Namibias wie möglich, die kostenlose Hilfe von Have-a-Heart anzubieten. Unser Ziel ist es durch Sterilisation eine humane Reduzierung streunender Hunde und Katzen zu erreichen und unerwünschte und unkontrollierte Vermehrung zu stoppen. 

Der Gesundheits- und Wohlfahrtsstatus der Hunde und Katzen wird erheblich verbessert - durch den Schutz vor verschiedenen potenziell lebensbedrohlichen Krankheiten und die Bekämpfung von internen und externen Parasiten, wie z. B. Räudeparasiten, Würmer usw, helfen wir nicht nur den Tieren gesund zu bleiben, sondern schützen auch Menschen vor der Übertragen von Parasiten.

Zusätzlich werden Hündinnen und Katzen frei von dem endlosen Kreislauf der Nachwuchsproduktion sein, und Rüden und Kater werden weniger dazu neigen, auf der Suche nach Weibchen zu kämpfen oder über Straßen zu laufen - was leider allzu oft dazu führt, dass Tiere bei Verkehrsunfällen verletzt werden oder gar sterben.

Aus früheren Erfahrungen bei unseren Kastrations Einsätzen in ganz Namibia wissen wir, dass ein erfahrener Tierarzt durchschnittlich 25 Hunde pro Tag sterilisieren kann., Freiwillige können ausserdem an einem einzigen Morgen mehr als 100 Hunde baden, um die Tiere von externen Parasiten zu befreien. Damit hat die Arbeit von Have a Heart in ländlichen Gemeinden schnell eine nachhaltige Wirkung.

Zusätzlich bringt Have-a-Heart den Menschen und Wildtieren in Namibia die folgenden Vorteile:

Tollwut ist eine potenziell tödliche Krankheit, die eine akute Entzündung des Gehirns verursacht. Bei nicht geimpften Menschen ist Tollwut zu 99,9 % tödlich . Es wird geschätzt, dass über 99 % Fälle von Tollwut beim Menschen durch Hundebisse verursacht werden, wobei 40 % Fälle Kinder unter 15 Jahren sind.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt die Impfung von Hunden als kostengünstigste Methode zur Beseitigung der Tollwut. Jeder Hund und jede Katze, die durch Have a Heart sterilisiert werden, wird auch gegen Tollwut geimpft. So wird die Möglichkeit einer Übertragung dieser tödlichen Krankheit auf Menschen und andere Tiere verhindert. Have a Heart Namibia ist auf die Auswahlliste für den Rabies Award 2020 wegen unserer hervorragender Leistung im Kampg gegen Tollwut gewählt worden 

Hundbisse sind ein häufiges Problem, weltweit sind jedes Jahr viele Millionen Menschen von Hundebissen betroffen. Nach einem Biss können schwerwiegende bakterielle Infektionen des Gewebes oder des Knochens (Osteomyelitis) auftreten, die lebensbedrohlich werden können, wenn sie nicht behandelt werden, oder es entwickeln sich erhebliche Narben.

Es wird geschätzt, dass 92 % von Hundeangriffen von männlichen Hunden stammen und dass 94 % von ihnen nicht kastriert sind.

Durch das Sterilisieren von Tieren kann ihr Temperament ruhiger werden, wobei die Tiere im Allgemeinen weniger territorial und daher weniger aggressiv werden.

Have-a-Heart hilft auch der lokalen Wildtierpopulation:

Jagd auf Wildtiere

Mit Aufgrund der begrenzten Ressourcen haben Familien ohne und mit niedrigem Einkommen häufig finanziell nicht die Möglichkeit sich artgerecht um ein oder gar mehrerer Würfe von Kätzchen oder Welpen zu kümmern. Allzu oft führt dies dazu, dass diese Tiere obdachlos werden und/oder hungrig durch die Straßen streifen, um Futter und Wasser zu finden. Dies kann zur Jagd auf wild lebende Tiere führen und wurde in den letzten Jahren allein in Lüderitz zweimal aufgezeichnet. Streunende Hunde begannen dort Oryx und Springbock zu jagen.

Sterilisation ist der einzige bewährte, tierschutzgerechte und nachhaltige Weg zur Reduzierung streunender Tierpopulationen und um zu Verhindern, dass Streuner auf Grund von Hunger jagd auf Namibia's Wildtiere machen müssen und diese töten. 

Canine distemper: Staupe ist eine ansteckende und häufig tötlich verlaufende Viruserkrankung ohne bekannte Heilung. Es kann von Haushunden auf Wildtiere übertragen werden und umgekehrt und ist eine der größten Bedrohungen für das Überleben des afrikanischen Wildhundes.

Hybridisierung: in ländlichen Gebieten haben Katzen die Möglichkeit sich mit afrikanischen Wildkatzen zu paaren. Afrikanische Wildkatzen sind derzeit durch Hybridisierung mit Hauskatzen vom Aussterben bedroht!. Katzen streifen in einem viel grösseren Radius als Hunde, daher ist die einzige Möglichkeit, die Hybridisierung mit der afrikanischen Wildkatze zu stoppen, Hauskatzen und -kater zu sterilisieren.